Belarus. Ein kleines Wörterbuch für die Fans von „inklusiven Dialogen“: GESTÄNDNISZELLE

Ein kleines Wörterbuch für die Fans von „inklusiven Dialogen“

„Press-Hata“, russ.: Пресс-хата; wörtlich: „Press-Hütte”

 GESTÄNDNISZELLE

Eine Gefängniszelle, in der Gefangene untergebracht werden, die eng mit der Gefängnisverwaltung zusammenarbeiten.


Als dauerhafte Bewohner der Geständniszelle werden vorzüglich Häftlinge ausgewählt, die zu Sadismus und exzessiver Gewalt neigen.


Später wird ein Häftling („der Erpresste“) in die Geständniszelle gesetzt, bei dem es gilt, dass man ihm psychisch brechen, einschüchtern und zur Aussage zwingen soll. Zu diesem Zweck bedienen sich die dauerhaften Bewohner der Geständniszelle mit Prügel, Stimulierung von Morden, mehrtägigen Vergewaltigungen samt Rupturen von inneren Organen, Eintauchen des Gesichts in Fäkalien und Schlafentzug.


Eine Alternative zu solchen Misshandlungen für „den Erpressten“, ist die Bereitschaft, rund um die Uhr seine Gesundheit und Würde zu verteidigen und dabei zu äußersten Mitteln der Selbstverteidigung zu greifen. Anders formuliert; die Bereitschaft, mit Psychopaten um Leben und Tod zu kämpfen.


Stepan Latypov hat 51 Tage in einer Geständniszelle verbracht und einen Selbstmordversuch ausgeübt, damit sein Vater, Verwandte und Nachbarn nicht dort landen. Auch das Interview von Roman Protasevic stinkt nur so nach Geständniszelle.


An alle „Verfechter des Weltfriedens“ um jeden Preis auf fremde Kosten:

Wenn Ihr Euch morgens vor dem Spiegel die Haare kämmt, bitte schaut genauer in den Spiegel. Ihr werdet hinter Eurem Rücken eine grüne Metalltür sehen. Das ist die Tür von genau so einer Zelle. Der Geständniszelle, wo gerade jetzt ein Junge, der nur frei sein wollte, an den Nieren geschlagen wird. Das von Leuten, mit denen Ihr ein Jahr lang das Gespräch gesucht hat. Die, mit denen sich gutes Geschäft machen lässt.


Die Sicherung von Kapitaleinlagen ist alles was zählt, nicht wahr? Und die freiheitsliebenden Jungen… „Die Weiber werden neue gebären.“